Während deiner Zeit auf der Neugeborenen-Intensivstation wird viel deiner Energie in die Pflege und Betreuung deines Babys fließen. Dabei ist es wichtig, dass du dich auch um dich selbst kümmerst. Erkenne an, wie herausfordernd diese Zeit sein kann und zögere nicht dich um Unterstützung zu bemühen. Wenn du kannst, nimm Hilfe von Familie und Freundeskreis an, mach kurze Pausen oder verbringe etwas Zeit draußen, um den Kopf freizubekommen. Denke daran, dass es in Ordnung ist, wenn du dich überfordert fühlst – mit jemandem zu reden, sei es mit einem geliebten Menschen oder einer Fachperson, kann einen großen Unterschied machen. Geh einen Schritt nach dem anderen und tue das, was du für dich selbst für machbar hältst.
Es kann auch hilfreich sein, ein Tagebuch über deine Zeit auf der Neugeborenen-Intensivstation zu führen, um die täglichen Ereignisse, Gedanken und Gefühle festzuhalten. Du kannst auch eine App benutzen, um Tagebuch zu führen und die Fortschritte deines Babys zu verfolgen. Auch der Beitritt zu einer Selbsthilfegruppe ist eine gute Idee. In den meisten Krankenhäusern gibt es solche Gruppen und es ist eine gute Möglichkeit, andere zu treffen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, virtuelle oder örtliche Unterstützungsangebote zu nutzen. Außerdem kann dir ein Gespräch mit einer Fachkraft aus der Abteilung der Sozialarbeit⍰ oder einer Beratungsstelle, oder Seelsorge auf der Neugeborenen-Intensivstation dabei helfen, einen Plan zur Selbstfürsorge zu entwickeln.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass man sich nach der Geburt eines frühgeborenen oder kranken Babys ängstlich oder deprimiert fühlt. Du bist nicht allein. Viele Eltern erleben diese Gefühle, vor allem während eines langen Aufenthalts auf der Neugeborenen-Intensivstation. Wenn etwas passiert, das schwer zu verarbeiten ist und einen großen Einfluss auf dein Leben hat, kann es sich traumatisch anfühlen. Vielleicht fühlst du dich wie betäubt, hast Schlafprobleme oder es fällt dir schwer, über dein Erlebnis zu sprechen. In einigen Fällen haben Eltern noch intensivere Gefühle, wie das erneute Durchleben des Erlebnisses, lebhafte Albträume oder verstärkte Angstzustände. Es kann auch schwer sein, sich bestimmten Orten oder Situationen zu stellen, die mit dem Trauma verbunden sind. Dies können Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS)⍰ sein. Wenn du eines dieser Anzeichen bemerkst, solltest du wissen, dass es Unterstützung gibt, um dir durch diese schwierige Zeit zu helfen. Zögere nicht, dich an medizinisches Fachpersonal oder an geliebte Personen zu wenden.
Kontaktiere einen Arzt oder eine Ärztin und sage ihm oder ihr, dass es sich um einen Notfall handelt: